Viele Staaten rüsten seit einigen Jahren ihre militärischen IT-Kapazitäten massiv auf. Nun setzt auch die Schweiz zunehmend einen Akzent auf Cybersicherheit, indem sie ein Cyberkommando schaffen will. Was bedeutet dies für die Neutralität?
Die Bedeutung von Cyberangriffen nimmt rasant zu: Das prominente Schadprogramm WannaCry beispielsweise hat seit seiner Entdeckung im Mai 2017 innert kurzer Zeit weltweit mehr als 200 000 Computer infiziert und international für Schlagzeilen gesorgt. Betroffen waren Rechner des russischen Innenministeriums und zahlreicher Spitäler in Grossbritannien, der Autohersteller Renault-Nissan oder auch die Deutsche Bahn. Das Programm nutzte eine Sicherheitslücke im weltweit breit genutzten Windows-Betriebssystem aus und führte zu Schäden in Milliardenhöhe. Auch die Schweizer Bundesverwaltung hat regelmässig mit digitalen Angriffen zu kämpfen: Im September 2017 etwa wurden laut einer Medienmitteilung Cyberangriffe auf das Verteidigungsdepartement (VBS) entdeckt, und im Januar 2016 haben ebensolche beim Rüstungskonzern Ruag zur Entwendung von Daten im Umfang von mehr als 20 Gigabyte geführt. Die technische Rückverfolgung der jeweiligen Urheber hält Informatiker bis heute auf Trab.
Source : NZZ