Vous êtes cordialement invité-e-s à notre premier événementde la rentrée
Cet événement a lieu dans la salle Rachel Carson, à la Maison Internationale des Associations, Rue des Savoises 15, 1205 Genève
*** Programme de la soirée ***
18h00Ouverture des portes
18h15Introduction de la Présidente Stéphanie Haesen et Co-présidente Hélène Madinier
18h30 Jihad Analytics : Méthodologie de suivi, d’analyse et de traitement des informations et données liées aux groupes jihadistes al-Qaida et l’Etat islamique, par Damien Ferré
19h00Lifting the Fog of War : OSINT in Russia’s War against Ukraine par Bernhard Schneider
Investigation, enquête, renseignement… L’OSINT, « l’open source intelligence » ou les méthodes et outils permettant l’exploitation de sources ouvertes, librement accessibles, est un prolongement de l’intelligence économique qui a pris beaucoup d’importance ces dernières années, avec le développement du Web, du fact-checking, des communautés de développeurs et du journalisme d’investigation.
Deux spécialistes de l’OSINT, Damien Ferré et Bernhard Schneider, interviendront jeudi 29 septembre dans le cadre de Swissintell.
Damien Ferré, fondateur et responsable de l’entreprise Jihad Analytics, spécialisée dans le suivi du jihadisme global et cyber, expliquera sa méthodologie de suivi, d’analyse et de traitement des informations et données liées aux groupes jihadistes al-Qaida et l’Etat islamique.
Damien Ferré est Analyste de sécurité et expert des groupes jihadistes. Après avoir été formé au ministère français de la Défense, il a poursuivi son travail d’analyse au sein du Comité International de la Croix-Rouge (CICR) avant de créer l’entreprise Jihad Analytics.
Bernhard Schneider interviendra (en anglais) sur son expérience d’utilisation de l’OSINT pour collecter et analyser des faits, avant, pendant et après l’invasion russe en Ukraine.
Titre de sa présentation : Lifting the Fog of War : OSINT in Russia’s War against Ukraine
Bernhard is an Intelligence Analyst with a focus on digital threats. He has worked on topics related to online extremist propaganda, social media disinformation, and tracking cyber threat actors. Bernhard holds a Masters degree from the Department of War Studies at King’s College London.
Bern, 27.06.2022 – Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird die nationale und internationale Sicherheitspolitik nachhaltig beeinflussen. Weiterhin wesentlich geprägt wird das sicherheitspolitische Umfeld der Schweiz durch die wachsende Konkurrenz der Grossmächte. In diesem Kontext sind die Fähigkeiten der Antizipation und Früherkennung des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) zentral. Es gilt Bedrohungen und relevante Veränderungen im strategischen Umfeld der Schweiz rechtzeitig zu identifizieren und zu beurteilen und anschliessend die notwendigen präventiven Massnahmen zu ergreifen. Der neue Lagebericht «Sicherheit Schweiz 2022» des NDB stellt die wichtigsten Lageentwicklungen aus nachrichtendienstlicher Sicht vor.
Russland hat im Februar 2022 mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine nicht nur auf gravierende Weise internationales Recht verletzt, sondern auch die jahrzehntealte europäische Sicherheitsordnung zerstört. Das Risiko eines direkten militärischen Konflikts zwischen Russland und der Nato ist grösser geworden. Gleichermassen hat der Krieg in der Ukraine ein Umdenken in Europa eingeleitet: Die EU verabschiedete mehrere Sanktionspakete, insbesondere im Finanz- und Wirtschaftsbereich, sprach ein Hilfspaket zur finanziellen und wirtschaftlichen Stabilisierung der Ukraine, lieferte zum ersten Mal letale Mittel zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte und gewährte Flüchtlingen rasch vorläufigen Schutz.
Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU
Mit der Verabschiedung des Strategischen Kompasses im März 2021 hat die EU einen Aktionsplan zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU vorgelegt. Deutschland vollzog eine Kehrtwende in der Russlandpolitik und kündigte eine massive Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben an. Schweden und Finnland stellten den Antrag auf Beitritt zur Nato. Die militärische Bedrohung durch Russland ist für Europa wieder dringlicher geworden. Dies führt zu einem Mentalitätswechsel im sicherheitspolitischen Diskurs in Europa. Die EU dürfte neben der Nato als sicherheitspolitischer Akteur gestärkt aus dieser Krise kommen, während andere Institutionen der europäischen Sicherheitsarchitektur wie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) oder auch der Europarat geschwächt werden.
Strategische Rivalität zwischen den USA und China
Die Pandemie hat den strategischen Wettbewerb zwischen den USA und China verstärkt und das europäische Chinabild verhärtet. Transatlantisch differierende Bedrohungswahrnehmungen Chinas haben sich angenähert; wie die USA gewichten nun die EU und die europäischen Nato-Verbündeten strategische Aspekte des chinesischen Aufstiegs zu einer Globalmacht höher.
Trotz der aktuellen Konfrontation mit Russland wollen sich die USA weiterhin möglichst auf China fokussieren, das als einziger annähernd gleichwertiger strategischer Rivale wahrgenommen wird. Die Eindämmung Russlands und die Stärkung der Nato-Ostflanke werden jedoch vorerst mehr amerikanische Mittel binden, als geplant war, auch wenn die europäischen Staaten zu einem Ausgleich der transatlantischen Lasten bereit erscheinen.
Spionage und Cyberkriminalität stellen eine dauerhafte Bedrohung dar
Spionage ist ein dauerhaft präsentes Phänomen – entsprechende Tätigkeiten sind heute bereits auf einem hohen Niveau und nehmen weiter zu. Das internationale Genf bleibt ein Brennpunkt der Spionage. Verschiedene europäische Staaten haben jüngst russische Nachrichtendienstoffiziere ausgewiesen, was die russischen Dienste dazu bewegen könnte, ihre Kräfte in Staaten wie der Schweiz einzusetzen, die keine Ausweisungen vorgenommen haben.
In Konflikten allgemein und bei Kriegshandlungen im Besonderen ist immer auch mit Cyberaktivitäten zu rechnen. So haben die USA, Grossbritannien und die EU Cyberangriffe auf kommerzielle Satellitenkommunikationsnetze Ende Februar 2022 Russland zugeschrieben. Bereits seit Januar 2022 erfolgen russische Cyberoperationen gegen öffentliche und private ukrainische Netzwerke. Während des russischen Rückzugs aus dem Norden der Ukraine griffen Mitte April 2022 Hacker – wahrscheinlich des dem russischen Militärnachrichtendienst GRU zugerechneten Akteurs Sandworm – die ukrainische Stromversorgung an.
Gewalttätiger Extremismus und Terrorismus weiterhin aktuell
Die gesellschaftliche Polarisierung und Fragmentierung geht mit dem Risiko von gewalttätigem Extremismus einher. Der gewalttätige Coronaextremismus ist hierfür ein Beispiel. Mit dem Ende der Pandemie ist allerdings wahrscheinlich, dass sich diese Szene beruhigt und verkleinert. Der NDB geht jedoch davon aus, dass sich gewisse Personen oder Gruppen, die sich während der Pandemie radikalisiert haben, neuen Themen zuwenden und ihre gewaltsamen Aktivitäten fortsetzen werden. Die gewalttätig-links- und rechtsextremistischen Szenen prägen im Bereich «gewalttätiger Extremismus» die Bedrohungslage.
Die Terrorbedrohung in der Schweiz bleibt erhöht. Die Bedrohung wird primär von der dschihadistischen Bewegung geprägt, insbesondere durch Personen, die von dschihadistischer Propaganda inspiriert werden. Der “Islamische Staat” und die al-Qaida sind die wichtigsten Exponenten der dschihadistischen Bewegung in Europa und damit auch für die Terrorbedrohung der Schweiz massgeblich. Die Bedrohung wird aber stetig diffuser, da sie seit 2020 in Europa zunehmend von autonom agierenden Individuen ausgeht, die keinen direkten Bezug zum „Islamischen Staat“ oder zur al-Qaida aufweisen.
Instrument Lageradar
Der NDB benützt für die Darstellung der für die Schweiz relevanten Bedrohungen das Instrument Lageradar. In einer vereinfachten Version ohne vertrauliche Daten ist der Lageradar auch Bestandteil des vorliegenden Berichts. Diese öffentliche Version führt die Bedrohungen auf, die im Arbeitsgebiet des NDB liegen, ergänzt mit den sicherheitspolitisch ebenfalls relevanten Themen „Migrationsrisiken“ und „Organi- sierte Kriminalität“. Auf diese beiden Themen wird im Bericht nicht eingegangen, sondern auf die Berichterstattung der zuständigen Bundesbehörden verwiesen.
La guerre en Ukraine apporte un flux quasi ininterrompu d’images et de vidéos postées sur le web et les réseaux sociaux. Cette nouvelle dynamique a donné naissance à une véritable communauté du renseignement participatif composée de spécialistes, de journalistes ou d’amateurs éclairés se réunissant derrière l’appellation “OSINT” pour “Open Source Intelligence”.
Une des spécificités de la guerre en Ukraine, c’est sa grande visibilité sur le web. Or, l’OSINT combine fact-checking (vérification des faits) et analyse de données. L’OSINT comme “Open Source Intelligence” (“renseignements qui proviennent de sources ouvertes” en français) désigne ainsi la capacité de produire des faits vérifiés sur la base d’informations disponibles en ligne.
C’est grâce à ce nouvel outil que l’avancée des troupes russes en Ukraine a pu être observée. Et c’est également grâce au travail des “osinteurs”, comme on appelle les spécialistes de l’OSINT, que les images satellitaires sur la ville de Boutcha ont pu livrer leurs secrets, démontrant que le massacre qui y a eu lieu n’était pas une “mise en scène”, comme le prétend Moscou.
L’OSINT permet ainsi de géolocaliser, de recontextualiser et d’authentifier par exemple une vidéo ou une photo issue du web, ce qui est essentiel dans un contexte de propagande de part et d’autre. Une fois vérifiées, ces images permettent par exemple de comprendre soit la logique des mouvements de troupes de soldats, soit l’endroit exact où se déroulent des frappes aériennes. Les “osinteurs” savent que les réseaux sociaux sont devenus un endroit où on collecte des preuves qui peuvent influencer l’issue d’une guerre.
Cette technique existe depuis quelques années déjà, mais elle a pris plus d’ampleur avec le conflit en Ukraine, comme l’explique dans La Matinale Olivier Le Deuff, maître de conférence en sciences de l’information et de la communication à l’Université Bordeaux Montaigne. “L’OSINT est une technologie déjà assez ancienne. Ça avait déjà commencé lors du conflit syrien. Cela vient du monde du renseignement et petit à petit on a vu une expansion de cet outil dans le domaine du journalisme et parmi les amateurs.”
Concrètement, à Boutcha, l’objectif a été de “resituer les exactions dans une temporalité”, comme le détaille le chercheur. “Le New York Times et son équipe de spécialistes ont pu démontrer qu’il y avait des traces de cadavres qui étaient faciles à remonter avec l’image satellitaire.”