http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-NSA-fliegt-beim-Gripen-mit/story/30667718
Der Gripen wird immer amerikanischer. Nicht nur zentrale Teile wie Avionik und Triebwerke werden von US-Firmen hergestellt und geliefert. Sondern, wie Politiker in Bern jetzt festgestellt haben, auch das Kommunikationssystem.
Bisher gingen Insider davon aus, dass die in Ittigen bei Bern ansässige Firma Roschi Rohde & Schwarz etwa das Flugfunkgerät und die Verschlüsselung liefern kann. Umso mehr, als die Rohde-&-Schwarz-Geräte heute schon beim Gripen C/D oder beim Eurofighter zum Einsatz kommen.
beim Gripen E, der Version also, die Verteidigungsminister Ueli Maurer haben will, ist es anders. Die Schweizer Firma sei leer ausgegangen, heisst es. An ihrer Stelle liefere der amerikanische Milliarden-Konzern Rockwell Collins das Kommunikationssystem.
Als Grund sehen Politiker in Bern Druck aus den USA. Weil im neuen Gripen mehr als 60 Prozent US-Bestandteile steckten und der Jet sozusagen als US-Flugzeug betrachtet werde, stellten die Amerikaner Bedingungen, heisst es. Eine sei gewesen: das amerikanische Kommunikationssystem.
Gewollte Folge: Der Gripen kann von den USA kontrolliert und ferngesteuert werden. «Die USA können den Gripen und seine Aktionen sozusagen mit dem Joystick lenken», so ein Insider. Uncle Sam am Gripen-Steuer? Dabei hat der Bundesrat im Zug der NSA-Affäre erst im Februar entschieden, dass er bei der Informations- und Kommunikationstechnik künftig auf Schweizer Produkte setzen will.